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Schriften zur Gesundheitsökonomie, Band 45

Privatisierung von Universitätskliniken
Eine ordnungsökonomische Analyse zu den Möglichkeiten und Grenzen einer Marktsteuerung in den Bereichen Forschung, Lehre und Krankenversorgung
Carmen Pospisil

ISBN 3-936299-23-4
214
Seiten

Der "Wohlfahrtsstaat Deutschland" stößt zunehmend an die Grenzen seiner Finanzierbarkeit. Steigende Haushaltsdefizite beschränken die Handlungsfähigkeit öffentlicher Entscheidungsträger. Das Ende des staatlichen Aufgabenwachstums ist erreicht. Insbesondere das Gesundheits- und Bildungswesen zwingt zu Reformen.

Die vorliegende Abhandlung thematisiert Möglichkeiten und Grenzen einer Marktsteuerung der Aufgabentrias (Forschung, Lehre, Krankenversorgung) einer Universitätsklinik. Der ordnungsökonomischen Analyse wird ein freiheitliches Wirtschafts- und Gesellschaftssystem zugrunde gelegt.

In der Gegenüberstellung des Status quo einer Universitätsklinik zu den potentiellen Auswirkungen einer Privatisierung geben sich zahlreiche Vorzüge einer Marktsteuerung der Aufgabentrias Forschung, Lehre und Krankenversorgung zu erkennen. Insbesondere ist mit einer stärkeren Kopplung von Entscheidungs- und Finanzverantwortlichkeiten zu rechnen. Angesichts dieser Vorzüge stellt sich die Frage, warum man bei Universitätskliniken bzw. in den Bereichen Forschung, Lehre und Krankenversorgung auf eine Marktsteuerung verzichten sollte.

Im Bereich der Grundlagenforschung lässt eine Marktordnung Defizite erwarten, die ein staatliches Handeln begründen können. Eine Orientierung an einem handlungsleitenden Konzept, das Wettbewerb und Subsidiarität präferiert, kann der Generierung von Wissen zuträglich sein.

Eine Wirtschaftsordnung, die das Postulat der Freiheit auf dem Markt mit dem des sozialen Ausgleichs verbindet, bedingt eine Synthese von Marktprinzip und Solidarprinzip. Insbesondere bei der Trias Forschung, Lehre und Krankenversorgung kann der Marktausschluss zahlungsunfähiger Personen ein Spannungsverhältnis begründen. Konfliktlösungen werden vorgestellt, die sowohl den Ansprüchen einer wettbewerblichen Marktordnung als auch dem Solidaritätsgedanken genügen.

Inwiefern marktwirtschaftliche Anreizmechanismen gesundheitlichen Schädigungen insbesondere im Gesundheitsbereich präventiv entgegenwirken können, wird abschließend diskutiert.